Google Trends

Was sind Google Trends?

Google Trends ist eine Online-Anwendung des US-amerikanischen Unternehmens Google LLC. Mit dem kostenlosen Dienst stellt Google seinen Usern weltweit firmeneigene Daten als Analyse-Werkzeug zur Verfügung. Der Service ist ein relativ simpel und übersichtlich gehaltenes, einfach zu bedienendes Tool zur Erfassung von Trends. Ein Liniendiagramm veranschaulicht die zu- oder abnehmende Popularität eines oder mehrerer Begriffe. Der Zeitrahmen für die Recherche ist dabei frei wählbar: vom kurzlebigen Medienhype der letzten Stunde bis zu langfristigen Entwicklungen über etliche Jahre. Grundlage der bereitgestellten Informationen sind gesammelte Suchanfragen via Google. Anhand derart objektivierter historischer Zeitverläufe ermöglicht Google Trends auch Einschätzungen zum künftig erwartbaren Stellenwert eingegebener Begriffe. Somit eignet sich die Applikation als Prognosetool für Marken, Modeerscheinungen – für Tendenzen und Entwicklungen jeder Art.

Google Trends iphone

Google Trends: Ergebnis für die Suche nach “iphone”

Google Trends – von 2006 bis heute

Google Trends wurde vom inzwischen eingestellten Projekt Google Labs im Mai 2006 vorgestellt. Seither spiegelt dieses Service die Kursschwankungen beliebiger Suchbegriffe rückwirkend bis Januar 2004 wider. Funktioneller Bestandteil von Google Trends ist seit 2012 das vormals eigenständige Service Google Insights for Search. 2015 schließlich wurde das Projekt einem größeren Update unterzogen und präsentierte sich rundum erneuert mit Echtzeitsuche und Miteinbeziehung von Ergebnissen aus Google News und YouTube. Jeweils zum Jahreswechsel präsentiert Google Trends die Top-Charts der Suchbegriffe aus den letzten zwölf Monaten.

Großereignisse, nationale und internationale Trends

Die Startseite bietet einen Überblick zu aktuellen Trends und Erfolgsgeschichten. Die angesagtesten Themen des Tages werden per dazugehörigem Suchverlauf visualisiert. Mittels Klick auf eines dieser Top-Themen erhält man Detailinformationen zu regionalen Unterschieden im Suchverhalten sowie zu verwandten Themen. Die Startseite ähnelt somit einem News-Portal, das den Besucher mit Meldungen zu Ereignissen und Themen hoher medialer Relevanz versorgt.

Google Trends Startseite

Google Trends Startseite

Die beiden Menüpunkte “Trends bei Suchanfragen” und “Top-Charts” bilden ähnlich wie die Startseite medial präsente Themen und Trends auf nationaler und internationaler Bühne ab. Bei den Top-Charts, besser bekannt als Google Zeitgeist, handelt es sich um Jahresrückblicke, um die Highlights des Kalenderjahres, rückwirkend bis 2001 (weltweit), 2002 (Deutschland) und 2004 (Vereinigte Staaten).

Google Trends

Google Trends “Top-Charts”

Interaktive Recherche als Herzstück der Anwendung

Der eigentliche Kernbereich von Google Trends findet sich im Menüpunkt “Erkunden”. Zwar zeigen auch hier ein Slider und eine Suchanfragen-Box Beispiele internationaler Topthemen an, aber die Aufgabe, Inhalte vorzugeben, kommt hier dem Nutzer zu. Auf dieser Erkunden-Seite wird Google Trends seiner Bezeichnung als Werkzeug, als Anwendung gerecht. Der User wird aufgefordert, einen Suchbegriff hinzuzufügen.

Funktion und Handhabe

Google Trends ist selbsterklärend und gewährt dem Erstnutzer einen spielerischen Zugang. Nach der Eingabe von bis zu fünf Suchbegriffen werden per Liniendiagramm Graphen ausgegeben, die das weltweite Suchinteresse der letzten zwölf Monate zu diesem Suchbegriff widerspiegeln. Vereinfachte Landkarten weisen farblich abgestuft die regionalen Unterschiede im Suchverhalten aus. In der Box neben der geografischen Karte schlägt Google themenaffine Suchbegriffe vor.

Diese Grundeinstellungen lassen sich in einigen Punkten nachjustieren:

  • Auswahl der Region – Suchinteresse weltweit oder nach Land
  • Auswahl des Zeitraums – stündlich, täglich, jährlich oder benutzerdefiniert ab Januar 2004
  • Auswahl der Kategorie – Begrenzung der Suche auf Themenblöcke
  • Auswahl des Google-Suchdienstes – Websuche (Standardeinstellung), Bildersuche, News, Shopping, YouTube-Suche

Um Missverständnissen vorzubeugen, bietet Google Trends zu mehrdeutigen Suchbegriffen Alternativen an – die Trendkurve wird entweder für den Suchbegriff allgemein angezeigt oder den Nutzer interessiert nur die gleichlautende Marke, das Produkt, das Unternehmen oder eine sonstige Themenzugehörigkeit.

Google Trends in Aktion – einfache Beispiele

In ersten Versuchen erschließen sich die Anwendungsmöglichkeiten: Ein kleiner Funktionstest zu saisonalen Schwankungen ergibt ein klar strukturiertes Muster: Weihnachten, Ostern, Sommerferien

Google Trends für

Google Trends für “Osterhase, Sommerferien Weihnachtsgeschenke”

Die Eingabe bekannter Mobiltelefon-Marken zeigt folgendes Bild: Marktführer Smartphones

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Google Trends für “Samsung, Huawei, Nokia, iPhone”

Mittels Zeitauswahl “2004 – heute” zeigt “das Interesse im zeitlichen Verlauf” den erwarteten und allgemein bekannten Trendverlauf – die Ablöse des einstigen Marktführers durch zwei aufstrebende Mitbewerber, die seit Jahren Kontinuität beweisen, zudem die stetig steigende Popularität eines weiteren Anbieters und Konkurrenten.

Ein Beispiel aus dem Bereich Suchmaschinenoptimierung: SEO, Keyword, PageRank, Google Trends

Google Trends für

Google Trends für “SEO, Keyword, PageRank”

Das Akronym “SEO” legt zu, was sich auf die große Bedeutung von Suchmaschinenoptimierungsmaßnahmen und womöglich auf die Überhandnahme von Abkürzungen zurückführen lässt. Die Relevanz des Begriffes “PageRank” nimmt Hand in Hand mit dem realen Geltungsverlust ab, das “Keyword” hält sich stabil, und “Google Trends” erzielt mit seiner Einführung im Mai 2006 den einmaligen Höchstwert an Suchanfragen.

Um markante Sprünge im Linienverlauf zu enträtseln, finden sich an der Diagrammbasis Hinweise – beispielsweise können Änderungen in Googles Datenerfassungssystem oder bei der geografischen Zuordnung unerwartete Richtungsänderungen der Charts generieren – auch bei gleichbleibender Popularität von Suchbegriffen. Die Resultate auf Google Trends lassen sich auf sozialen Netzwerken teilen sowie per CSV-Datei downloaden und auswerten.

Anwendungsbereiche

Das kleine Tool ist vielerorts nutzbringend anwendbar. Es kommt in der Zukunftsforschung bei der Analyse gesellschaftlicher Entwicklungen oder bei der Trendbeobachtung in PR-Abteilungen zum Einsatz. Marketingspezialisten greifen für ihr Kampagnenmanagement darauf zurück und SEO-Manager tüfteln anhand steigender Suchvolumina nach den stärksten Keywords, um das Besucheraufkommen auf ihren Websites und Online-Shops zu steigern. Sogar für Börsenmakler leistet Google Trends gute Dienste – so kann die Tendenz von Suchanfragen als Indikator für die Nachfrage an bestimmten Aktien herangezogen werden.

Deutungsrahmen versus Fehlinterpretationen

Die Darstellung auf Google Trends beinhaltet im Gegensatz zu anderen Anwendungen keine Angaben zur Anzahl der Suchanfragen, sondern ist für jeden Begriff stets als Vergleich zum eigenen Höchstwert (100) beziehungsweise in Relation zu Suchvolumina gleichzeitig eingegebener Begriffe zu sehen – die Skala reicht von 0 bis 100. Aus diesem Grund wird Google Trends im Online-Marketing häufig gemeinsam mit dem Google AdWords Keyword Planer verwendet, der absolute Zahlenbereiche von Suchanfragen ausweist.
Google Trends taugt für große Themen, bekannte Marken und Trends – ist aber für ausgefallene Wortschöpfungen oft wenig ertragreich – etwa im Bereich SEO bei der Eingabe von Keywords geringer Relevanz oder von Longtail-Keywords: Hier sind Ungenauigkeiten vorprogrammiert – leicht erkennbar am extremen Auf und Ab der Charts, oft innerhalb kurzer Zeiträume zwischen Maximal- und Minimalwert pendelnd.

Zu Missverständnissen kann auch der Verlauf des Graphen im Diagramm führen: Eine leicht abfallende Kurve bedeutet nicht zwangsläufig einen Rückgang an Suchanfragen: Steigt das gesamte Suchvolumen, aus dem Google seine Daten für die Bewertung schöpft, so kann dieselbe Häufigkeit eines bestimmten Suchbegriffs einen abnehmenden Trend im Diagramm anzeigen.

Anderes Beispiel für eine mögliche Fehldeutung: Ein Wort erhält eine neue Bedeutung, wird somit mehrdeutig, etwa durch ein Produkt, das nach ihm benannt wird: Damit bedeutet ein steigender Trend nicht automatisch, dass die Suche nach der ursprünglichen Hauptbedeutung des Wortes zunimmt.

Fazit

Ein im Funktionsumfang schmales, aber inspirierendes Tool mit markant und übersichtlich visualisierter Ausgabe. Auf- oder Abwärtsbewegungen lassen die künftige Relevanz von Themen zwar nicht punktgenau vorhersagen, aber doch einigermaßen realistisch prognostizieren. Google Trends erweist sich anhand der vorgeschlagenen “verwandten Themen” und “ähnlichen Suchanfragen” als guter Ideenlieferant und praktischer kleiner Helfer auf der Suche nach Tendenzen und trendigen Begriffen aller Art.


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