Mobile First Index

Was ist der Mobile First Index?

Der Mobile First Index von Google bedeutet, dass der Suchmaschinenkonzern seine Suchergebnisse basierend auf der mobilen Version von Websites organisieren wird. Desktop-Versionen einer Webseite werden in Zukunft bei der Indexierung nur berücksichtigt, wenn keine mobile Version vorhanden ist. Für Internetnutzer spielt es mit der Einführung des Mobile First Index keine Rolle mehr, ob Sie Google auf einem Desktop, Laptop, Tablet oder Smartphone verwenden. Daraus ergeben sich eventuell Änderungen im Ranking von Webseiten und für die Suchmaschinenoptimierung. Insbesondere für Webseiten, bei denen nur eine Desktop-Version zur Verfügung steht.

Die Geschichte der mobilen Suche bei Google

Der Wechsel zum Mobile First Index begann mit der Einführung des “mobile-friendly” Tag in den Suchergebnissen von Google im November 2014. Damit sollte gewährleistet werden, dass mobile Suchmaschinennutzer Websites finden können, die mit dem von ihnen verwendeten Gerät kompatibel sind.

Am 21. April 2015 folgte eine Änderung des Suchalgorithmus, die Mobile-Friendly-Aktualisierung genannt wurde. Dieses Mal gab die Änderung den mobilen Websites einen Rankingsschub, wodurch die Chancen erhöht wurden, dass diese Webseiten in den mobilen Suchergebnissen nicht mobile optimierte Websites übertrafen.

Danach verlagerte Google seinen Schwerpunkt auf die Aufklärung über die Bedeutung von Websites, die für Mobilgeräte optimiert sind. Am 16. März 2016 veröffentlichte Google den Webmasters Mobile Guide, dem am 17. Mai 2016 ein mobil freundliches Test-Tool folgte.

Mobile Friendly Test

Mobile Friendly Test von Google für die Seite seoagentur.de

Am 4. November 2016 folgte schließlich die Ankündigung der Einführung des Mobile First Index zum Ende des Jahres 2017. Dies ist jedoch ein laufender Prozess, ein konkretes Datum für die Umstellung wurde von Google nicht genannt. Seit Anfang 2018 schiebt Google immer mehr Seiten in den Mobile First Index.

Warum implementiert Google einen Mobile First Index?

Da die mobile Suche jährlich rasant wächst, hat der kalifornische Suchmaschinenkonzern beschlossen, die Indexierung von Webseiten auf eine neue Grundlage zu stellen. Da die meisten Menschen bei der Suche im Internet ihr Mobiltelefon nutzen, ist Google bestrebt, diesem stark zunehmende Anteil der Suchmaschinennutzer immer ein optimales Benutzererlebnis zu bieten. Hinter dieser Maxime von Google verbirgt sich der zweite Grund für die Einführung des Mobile First Index, die User Experience (UX).

Ziel von Google ist es seit einigen Jahren, den Nutzern seiner Suchmaschine eine umfassende und effiziente Erfahrung zu bieten. Das Wachstum von Google als Suchmaschine basierte immer auf der Bereitstellung der bestmöglichen Suchergebnisse. Und das hat sich in der mobilen Ära nicht geändert. Die Qualität der Suchergebnisse von Google hängt jedoch von der Qualität der Websites ab, auf die die Nutzer zugreifen. Wenn Suchmaschinennutzer auf einer Website mit einer schlechten UX landen, die an der Spitze der Suchmaschinen-Rangliste steht, wirft dies ein ungünstiges Licht auf Google. Insbesondere, wenn ein mobiler Nutzer der Suchmaschine auf eine Desktop-Website geleitet wird, wird er sich in der Regel mit längeren Ladezeiten und einer für mobile Geräte nicht optimalen Usability konfrontiert sehen. Mit dem Mobile First Index möchte Google sicherstellen, dass Nutzer, die auf mit ihren Mobilgeräten sie Suchmaschine nutzen, auf Webseiten geleitet werden, die für die mobile Nutzung optimiert sind.

Ein weiteres Problem hat Google in den möglichen Diskrepanzen zwischen mobilen und Desktop-Versionen derselben Website gesehen. Da mobile Versionen einer Website manchmal weniger Inhalte aufweisen als ihre Desktop-Version, hat Google erkannt, dass dies Probleme für mobile Nutzer verursachen kann. Mobile Suchergebnisse, bei denen Ergebnisse von Desktop-orientierten Websites angezeigt werden, weisen möglicherweise darauf hin, dass die Desktop-Version die Informationen enthält, auf die ein Benutzer zugreifen möchte. Wenn sie zur mobilen Website weitergeleitet werden, fehlen eventuell diese wichtigen Informationen.

Was passiert, wenn keine mobile Website vorhanden ist?

Wenn keine mobile Version einer Website verfügbar ist, werden die Crawler von Google weiterhin automatisch die Desktop-Version einer Website crawlen und indizieren. Ein 2016 veröffentlichter Blog-Post von Google enthielt eine Information für Websitebetreiber zur Einführung seines Mobile First Index. Der Post besagte, dass es für die Indexierung einer Webseite besser sei, eine voll funktionsfähige Desktop-Version als eine unvollständige mobile Version zu haben. Es ist jedoch abzusehen, dass durch die Einführung des Mobile First Index Webseiten, die auf dem Desktop, aber nicht auf Mobilgeräten angezeigt werden, nicht mehr in den SERPs auftauchen, sodass mobile Nutzer bessere Suchergebnisse erhalten.

Google empfiehlt daher dringend, ein Responsive Design für eine Webseite zu wählen, das sicherstellt, dass eine mobile Website dieselben Informationen enthält, wie die auf einem Desktop angezeigte Version. Es gibt zwar die Möglichkeit, neben der Desktop-Version eine zusätzliche mobile optimierte Version zu veröffentlichen, dies ist jedoch mit mehr Aufwand verbunden. Hierbei besteht, neben dem erhöhten Pflegeaufwand, die Gefahr, dass Fehler passieren und die beiden Webseiten unterschiedliche Inhalte aufweisen. Unterschiedliche Inhalte können zu Problemen der Webseiten bei der Indexierung und beim Ranking der Webseiten führen. Zumindest aber sollte Google bei der Verwendung von zwei Webseitenversionen darauf hingewiesen werden, dass eine mobile Version zur Verfügung steht und diese bei der Indexierung für den Mobile First Index berücksichtigt werden soll.

Wie sollten Webseitenbetreiber und Webdesigner auf den Mobile First Index reagieren?

Für viele Webseitenbetreiber bedeutet die Einführung des Mobile First Index zunächst einmal eine Änderung der Einstellung gegenüber mobilen Webseiten hin zur Erkenntnis, dass eine mobile optimierte Webseite eine Notwendigkeit ist, um in Zukunft in den SERPs der Suchmaschine gelistet zu werden. Für Webdesigner erfordert der Mobile First Index eine Änderung der Art und Weise, wie Sie Webseiten gestalten.

In der Vergangenheit wurden Websites zunächst für den Desktop entworfen und dann in eine mobile Version umgewandelt. Dieser Ansatz wird durch den Mobile First Index umgekehrt. Die Einschränkungen kleinerer Bildschirme bedeuten, dass die Websites zuerst auf Inhalt basieren müssen und traditionellere Designelemente in den Hintergrund treten. Dieser Punkt ist wichtig im Hinblick auf Googles Anspruch sicherzustellen, dass seine Nutzer die gewünschten Inhalte finden. Daher liegt es an den Entwicklern sicherzustellen, dass Inhalte auf einer mobilen Website leicht zugänglich sind. Dies bedeutet, dass es Auswirkungen auf die allgemeine Herangehensweise an das mobile Design geben wird.

Responsive vs. adaptive vs. separate Websites

Responsive und adaptives Webdesign sowie die Erstellung separate Webseiten für jedes Endgerät sind die drei Möglichkeiten, die Webdesignern für das Erstellen von für Mobilgeräte optimierten Websites zur Verfügung stehen. Der Webdesigner Ethan Marcotte hat bereits in einem im Jahr 2010 veröffentlichten Artikel über die wachsende Vielfalt der Endgeräte mit unterschiedlichen Displaygrößen die Meinung vertreten, dass die Erstellung separater Webseiten nicht nachhaltig sein wird und stattdessen das neue Konzept des Responsive Design vorgeschlagen. Responsive Design kristallisiert sich in den letzten Jahren zunehmend als Königsweg für die Erstellung mobil optimierter Webseiten heraus. Wohingegen adaptives Webdesign und die Erstellung separater Webseite an Bedeutung verloren haben.

Was bedeutet der Mobile First Index für die Suchmaschinenoptimierung?

Nach Aussage von Google sind für mit Responsive Design erstellte Webseiten zunächst keine Maßnahmen hinsichtlich Mobile SEO erforderlich. Dennoch ist die Überprüfung der Webseiten in einigen Punkten empfehlenswert. Zum Beispiel ob die Webseite von Google als mobile friendly erkannt wird, oder ob die Seite entsprechend den Anforderungen der Google Search Console hinsichtlich der Nutzerfreundlichkeit fehlerfrei ist. Besonderer Aufmerksamkeit sollten SEOs der Ladezeit einer mobilen Webseite schenken. Für Juli 2018 hat Google bereits angekündigt, dass der PageSpeed einer mobilen Webseite als Rankingfaktor eine Rolle spielen wird. Für die Überprüfung der mobilen Ladezeit stellt Google das Tool TestmySite zur Verfügung.


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