Neue Google-Richtlinien und AI-Trends im Fokus: Was Werbetreibende für das Q4 2025 wissen müssen
Die digitale Marketingwelt steht niemals still – und vor allem Google gibt den Takt ständig neu vor. In einem aktuellen Strategie-Meeting mit Google Ansprechpartnern haben wir wertvolle Insights in neue Entwicklungen erhalten, die tiefgreifende Veränderungen in der Werbelandschaft bedeuten. Von neuen Zahlungsrichtlinien bis hin zur dominierenden Rolle der Künstlichen Intelligenz: Google treibt die Innovation rasant voran. Wir verraten detailliert, worauf Werbetreibende jetzt achten sollten – mit praktischen Empfehlungen und konkreten Ausblicken.

Neue Zahlungspolicy bei Google Ads – Dringende Umstellung auf Lastschrift erforderlich!
Google rollt derzeit eine neue Zahlungsrichtlinie aus, die zunächst große Google-Ads-Konten betrifft, aber bis 2026 schrittweise auf alle Konten ausgeweitet werden soll. Der wesentliche Kern: Zahlungen mit Kreditkarte werden künftig nicht mehr akzeptiert. Stattdessen fordert Google eine Umstellung auf Lastschriftverfahren oder Bankeinzug. Diese Maßnahme dient laut Google dem Ziel, Zahlungsausfälle zu minimieren und die Zahlungsabwicklung effizienter zu gestalten.
Betroffen sind aktuell vor allem Agenturkunden mit hohem monatlichem Mediabudget (z. B. über 100.000 €). Doch auch kleinere Werbekunden werden sich spätestens 2026 umstellen müssen. Unternehmen, die die Umstellung nicht aktiv durchführen, riskieren eine Sperrung ihres Werbekontos. Daher sollten Agenturen rechtzeitig proaktiv auf ihre Kunden zugehen und umfassend informieren und zur Umstellung anleiten.
Google rückt KI und Kontextuelle Suche ins Zentrum – So ändert sich SEO & SEA
Mit dem Start des vierten Quartals 2025 beginnt Google mit der umfassenden Einführung seiner “AI First”-Strategie im Ads-Bereich. Diese basiert auf einer tiefgreifenden Integration von künstlicher Intelligenz (AI) in Kampagnensteuerung, Anzeigenerstellung und Suchintentionserkennung. Die kontextuelle Suche wird zur neuen Norm.
Info
Was ist kontextuelle Suche? Im Gegensatz zur klassischen Keyword-Suche analysiert Google nun verstärkt den semantischen Kontext einer Anfrage. Das bedeutet, dass nicht mehr nur einzelne Schlagworte zählen, sondern der gesamte Bedeutungsrahmen – inklusive Tonalität, Absicht und verwandter Themenfelder.
Konkrete Veränderungen und Handlungsempfehlungen
- Longtail-Strategien stärken: Inhalte sollten gezielt auf Longtail-Keywords und komplexe Suchphrasen ausgerichtet werden, wie sie Nutzer auch in Chatbots oder Sprachassistenten eingeben. Beispiele: “Welche Küchenfront ist pflegeleicht und modern?” statt nur “Küchenfront kaufen”.
- Content für KI lesbar machen: Google analysiert Inhalte nicht nur über Keywords, sondern über Struktur, Zusammenhang, Formatierung und Aktualität. Das bedeutet: strukturierte Daten (Schema.org-Markup), Zwischenüberschriften mit Klartext, FAQ-Bereiche, semantisch korrekte Inhalte und fortlaufende Content-Optimierung.
- Nutzersignale als Rankingfaktor: Google nutzt zunehmend Signale wie:
- Click-Through-Rate (CTR)
- Bounce Rate
- Scrolltiefe
- Sitzungsdauer
- Interaktionen mit Inhalten (z. B. Videos, Bildergalerien)
- Wiederkehrende Besucher
Diese fließen in die Bewertung ein, ob ein Inhalt als relevant eingestuft wird – sowohl für Ads als auch organische Suchergebnisse.
- Performance Max wird Standard: Die Kampagnenform “Performance Max” mit ihrer AI-gesteuerten Zielgruppenansprache und Asset-Kombination wird zur Norm. Dabei analysiert die Google-KI automatisch Nutzerverhalten und kombiniert Anzeigenassets, um individuell zugeschnittene Anzeigen in Echtzeit auszuspielen. Wer hier nicht auf hochwertige Creatives, klare Botschaften und Mobiloptimierung setzt, verliert Reichweite.
- UX, UX, UX: Google priorisiert Websites mit hervorragender Nutzererfahrung. Das umfasst nicht nur mobile Optimierung und schnelle Ladezeiten, sondern auch Barrierefreiheit, visuelle Klarheit, sinnvolle Conversion-Pfade und technische Sauberkeit (z. B. Core Web Vitals).
Weitere News
Voice Search boomt: Bereits jetzt erfolgen über 30 % der mobilen Suchanfragen via Sprachassistenten. Texte sollten daher auch natürlich gesprochene Fragen beantworten (z. B. durch FAQ-Bereiche oder konversationsnahe Blogartikel).
Visuelle Suche & Google Lens: Immer mehr Nutzer nutzen Kamerafunktionen zur Produktsuche. Optimieren Sie Bildbeschreibungen (Alt-Texte), Bildformate und technische Qualität. Setzen Sie auf visuelle Erklärformate und Videos in Shopping-Bereichen.
Datenschutz & Cookieless Future: Ab 2025 wird Google Third-Party-Cookies in Chrome vollständig auslaufen lassen. Werbetreibende müssen auf First-Party-Daten, Consent Management und serverseitiges Tracking setzen. Gleichzeitig steigt der Wert transparenter und vertrauenswürdiger Kommunikation im Datenschutz.[/tipp]
Fazit:
Künstliche Intelligenz, Kontextverständnis, Nutzersignale und Datenschutzanforderungen verändern die Spielregeln im digitalen Marketing grundlegend. Unternehmen und Agenturen sollten ihre Strategien schnellstmöglich anpassen: Wer Inhalte, UX und Technologie intelligent miteinander verknüpft und frühzeitig auf Googles neue Leitlinien reagiert, sichert sich langfristige Erfolge in einer zunehmend KI-getriebenen Suchwelt.
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