Joy of Use

Was bedeutet Joy of Use

Copyright © Shutterstock / Dean Drobot

Was bedeutet Joy of Use?

Joy of Use beschreibt die Freude des Nutzers, die er bei der Bedienung des Softwareproduktes empfindet. Freude ist hier explizit zu unterscheiden von Spaß. Spaß bezieht sich eher auf unterhaltsame oder lustige Inhalte, Freude hingegen darauf, das Nutzungsziel des Produktes auf angenehme Art und Weise erreichen zu können. Dieses Gefühl von Freude ist dem Benutzer der Software nicht direkt bewusst, sondern manifestiert sich als positiver Gesamteindruck gegenüber der Software.

Neben eher pragmatischen Aspekten positiver Nutzererfahrungen, zu denen Nützlichkeit, Benutzbarkeit oder Auffindbarkeit gehören, existieren auch emotionalere Aspekte. Besonders Authentizität spielt hier eine Rolle. Ästhetische Faktoren können die Freude während der Benutzung erhöhen und somit zu einem besseren Nutzungserlebnis führen. Hierbei ist Ästhetik aber nicht im klassischen Sinn der Schönheit zu betrachten, sondern es geht um problemlose Funktionalität einzelner Anwendungen innerhalb der Software. Joy of Use erweitert die Usability insofern um die Faktoren Ästhetik und Emotion.

Maßnahmen zur Erhöhung von Joy of Use

Joy of Use ist das optimale Zusammenspiel aus Inhalt, Ästhetik und Funktion. Das Erzeugen dieser positiven Empfindungen ist demzufolge abhängig von Kontext und Person. Das Design muss insgesamt dazu in der Lage sein, Wünsche und Bedürfnisse individueller Nutzer zu erwecken und gleichzeitig zu befriedigen. Die Art des Produktes und das Image der Marke selbst sind aber wichtige Einflüsse. Allgemein gefasste und universal gültige Empfehlungen sind daher schwieriger auszusprechen. Dennoch haben sich einige Faktoren als hilfreich erwiesen.

Zum einen ist es relevant, die grafische Präsentation der Software ansprechend zu gestalten. Zum anderen kann eine klare Struktur die Benutzung intuitiver gestalten. Diese beiden Faktoren sorgen in Kombination vermehrt zu subtilen Erfolgserlebnissen beim Benutzer der Software.

Im Spezielleren können diese Faktoren beispielsweise in folgenden Formen umgesetzt werden:

  • Weicheres, zeitverzögertes Einblenden von Grafiken.
  • Grafiken in hoher Auflösung und ausreichender Größe.
  • Vorschaubilder in Onlineshops beim Berühren eines Produktes mit dem Mauscursor.
  • Verringerung von Ladezeiten durch dynamisches Laden von Inhalten.
  • Explizite grafische Darstellung vom Legen von Artikeln in den Warenkorb.
  • Verzögerungsfreie Applikation von Filteroptionen beim Setzen eines Filters.

Vorteile von Joy of Use

1. Regelmäßige Nutzung

Die positive Nutzererfahrung durch Joy of Use kann für eine fortwährende, regelmäßige Benutzung der Software führen, welche im Sinne des Entwicklers bzw. Anbieters ist. Neben optimierter Usability, die für eine möglichst effektive Benutzung sorgen soll, sorgt Joy of Use für einen emotionalen Zugang. Dieser zahlt sich durch den resultierenden Imagevorteil innerhalb des Wettbewerbs aus. Es folgen mit höherer Wahrscheinlichkeit Besuche auf einer Website, auf der Produkte erworben werden oder neben den Inhalten auch Werbung konsumiert wird.

2. Weiterempfehlung

Die positive emotionale Verbindung mit einem Produkt oder einem Unternehmen sorgt für weitaus mehr Weiterempfehlungen. Weiterempfehlungen sind ein enorm wichtiger Faktor der Optimierung von digitalen Produkten und schaffen sowohl Vertrauen, als auch eine höhere Nutzungsrate.

3. Wettbewerbsfähigkeit

Besonders wichtig ist Benutzerfreude in stark umkämpften Segmenten mit vielen ähnlichen Unternehmen und Produkten. Sofern diese Produkte bereits alle eine reibungslose Funktion gewährleisten, bleiben für den Benutzer nur periphere Aspekte der Nutzung zur Unterscheidung übrig. Zweckmäßige Funktionalität gilt außerdem bereits als Standard und sollte selbstverständlich sein. Das macht die Freude der Benutzung zur übrigbleibenden Variable. Eine emotionale Verbindung zum entsprechenden Produkt oder Unternehmen ist insofern besonders mächtig, um langfristige Benutzung und Abgrenzung gegenüber anderen Marken zu schaffen.

4. Freiwillige private Nutzung

Neben professionellem Gebrauch von Software jenseits unternehmerischen Wettbewerbs wird diese vor allem im Internet auch vermehrt privat genutzt. Der Computer und das Internet sind Alltagsgegenstände geworden. Diese Funktion hat in den letzten Jahren immer weiter zugenommen und gewinnt auch weiterhin an Relevanz. Durch die Freiwilligkeit der Benutzung, ist Joy of Use also wichtiger denn je, zumal Personen auf ein Angebot auch einfach gänzlich verzichten können.

Messung von Joy of Use

Obwohl Joy of Use wie ein abstraktes Konzept wirkt, dass eine Quantifizierung des Erfolgs unmöglich macht, existieren mehrere Arten der Messung:

  • Beobachtung: Ein Beobachten der Nutzer während eines Usability-Tests offenbart eventuelle Schwächen.
  • Fragebögen: Standardisierte Fragen sind ein bewährtes Mittel und erlauben eine gute Vergleichbarkeit der Ergebnisse untereinander.
  • Eyetracking: Erlaubt Aussagen über die optimale Platzierung von Elementen innerhalb der Software.

Weiterführende Links


Sie haben noch Fragen?

Kontaktieren Sie uns

Kostenlose SEO Analyse


Weitere Inhalte