Page Speed Update
Inhaltsverzeichnis
Was ist das Page Speed Update?
Das Page Speed Update ist eine Änderung des Google Suchalgorithmus und bedeutet eine grundlegende Änderung der mobilen Ranking-Faktoren für die organischen Suchergebnisse von Google. Die Ankündigung des Page Speed Update und dessen Liveschaltung im Juli 2018 erfolgte bereits Mitte Januar 2018. Obwohl die Geschwindigkeit sowohl bei den organischen Rankings als auch beim AdWords-Qualitätsfaktor immer eine Rolle spielte, verschiebt Googles Änderung mit dem Page Speed Update jetzt diesen Fokus. Ab Juli 2018 wird die Seiten-Ladegeschwindigkeit zu einem wichtigen Rankingfaktor für mobile Suchanfragen.
Vorgeschichte des Page Speed Update
Bereits in den Jahren 2015/2016 hat die mobile Websuche die Desktopsuche offiziell übertroffen. Die Seitengeschwindigkeit ist seit 2009 ein Ranking-Faktor, aber nie auf dem Mobiltelefon, zumindest nicht offiziell. Laut einem Blogpost, den Google veröffentlicht hat, heißt es, dass, obwohl die Ladegeschwindigkeit seit einiger Zeit im Ranking verwendet wird, konzentriere sich dieses Signal auf Desktop-Suchen. Erst ab Juli 2018 wird die Seitengeschwindigkeit ein Ranking-Faktor für mobile Suchanfragen sein.
Google betont seit einiger Zeit, wie wichtig das Laden von Webseiten ist – langsame Websites ruinieren die Nutzererfahrung. Aus diesem Grund bestimmt die Ladegeschwindigkeit, wie gut Websites bei der Google-Suche auf dem Desktop platziert werden. Der Suchmaschinenkonzern sagt, dass die Ladegeschwindigkeit in diesem Jahr jetzt ebenfalls zu einem Ranking-Faktor in der mobilen Version der Google-Suche werden wird. Die Änderungen treten im Juli 2018 mit dem Google Page Speed Update in Kraft.
Das Page Speed Update wirkt sich zunächst nur auf Seiten aus, die Nutzern die “langsamste Erfahrung” bieten, sagt Google. Dem zufolge wirkt sich das Update nur auf einen kleinen Prozentsatz aller Anfragen aus. In den meisten Fällen wird der durchschnittliche Nutzer der mobilen Google-Suche wahrscheinlich keinen Unterschied bemerken. Aber, wenn jemand die Erfahrung gemacht hat, auf eine langsam ladende Website in der Google-Suche zu klicken und beim Laden der Seite sekundenlang warten musste, wird er dies möglicherweise in Zukunft nicht mehr erleben.
Im Februar 2017 veröffentlichte Google eine Studie, in der angegeben wird, dass die durchschnittliche Ladezeit einer mobilen Webseite 22 Sekunden beträgt. Das ist offensichtlich alles andere als ideal, und der Suchmaschinenriese ist sich dieser Tatsache durchaus bewusst – seiner Studie zufolge werden 53 Prozent der Webseitenbesuche abgebrochen, wenn die Seite länger als drei Sekunden zum Laden benötigt. Google hat AMP als eine schnelle Alternative zum herkömmlichen mobilen Surfen im Internet entwickelt, aber bis jetzt wurde die Ladegeschwindigkeit in den Website-Rankings der mobilen Google-Suche noch nicht berücksichtigt.
Google sagt aber, dass der neue Rankingfaktor für die Ladegeschwindigkeit nicht so stark sein wird wie andere Ranking-Signale in der Google-Suche auf Mobilgeräten. Langsame Seiten mit für Suchmaschinennutzern wertvollem und höchst relevantem Inhalt werden laut Google auch nach dem Page Speed Update noch einen hohen Stellenwert einnehmen. Das bedeutet zumindest im Moment noch, dass das Ranking einer Webseite in Googles angekündigtem Mobile First Index nach dem Page Speed Update auch von der Nische abhängen wird, in der eine Webseite aktiv ist und von der Ladegeschwindigkeit der Webseiten der direkten Konkurrenten.
Für Webentwickler, die die Ladegeschwindigkeiten von Seiten auf Mobilgeräten erhöhen möchten, schlägt Google vor, den Chrome User Experience Report zu verwenden. Der Chrome User Experience Report ist eine umfangreiche Datensammlung mit Erfahrungswerten für die Nutzererfahrung. Weiterhin empfiehlt Google Lighthouse, ein automatisiertes Tool, das die Webseitenqualität überprüft und das Google eigene Tool PageSpeed Insights, das anzeigt, wie gut Seiten funktionieren und Optimierungen vorschlägt.
Was bedeutet das Page Speed Update für Webmaster und SEOs
Untersuchungen haben ergeben, dass Google die Zeit bis zum ersten Byte genau misst, wenn es die Seitengeschwindigkeit berücksichtigt. Eine langsame Seitengeschwindigkeit bedeutet außerdem, dass Suchmaschinen weniger Seiten mit dem ihnen zugewiesenen Crawl-Budget durchsuchen können, was sich negativ auf die Indexierung der Seiten auswirken könnte. Die Seitengeschwindigkeit ist darüber hinaus für die Benutzererfahrung wichtig. Seiten mit einer längeren Ladezeit haben tendenziell höhere Absprungraten und eine geringere durchschnittliche Verweildauer auf der Seite. Längere Ladezeiten wirken sich ebenfalls negativ auf die Konvertierung aus.
Webmaster und SEOs können bereits heute einer möglichen Verschlechterung des Rankings nach dem Googles Page Speed Update entgegenwirken. Mit an erster Stelle bei der Optimierung der Ladegeschwindigkeit einer Webseite steht das AMP-Projekt von Google. AMP ist die Abkürzung für Accelerated Mobile Pages und soll dem Internet mit erheblich verkürzten Ladezeiten und der Auslieferung von Webseiten über das Content Distribution Networks (CND) einen Geschwindigkeitsschub geben. AMP benutzt einen vereinfachten HTML-Code und ist nicht schwer zu implementieren. Laut Google ist AMP zwar kein Ranking-Faktor, aber es ist nicht schwer vorauszusagen, dass es eine gute Chance hat, einer zu werden.
HTTP2 ist eine weitere neue Technologie, die die Art und Weise, wie die zugrunde liegende Infrastruktur des Internets aufgebaut wurde, verändern wird. Mit HTTP2 können Webseiten beschleunigt werden, wenn keine HTTPS verwendet wird. Ebenso, falls noch nicht erfolgt, ist eine Umstellung auf PHP7 angeraten. Dies betrifft in erste Linie Webseiten, die zum Beispiel mit WordPress und andern CMS erstellt wurden, die auf PHP basieren.
Komprimierung und Reduzierung von CSS, JavaScript und HTML
Es wird empfohlen Gzip, eine Softwareanwendung für die Dateikomprimierung, zu verwenden, um die Größe von CSS-, HTML- und JavaScript-Dateien, die größer als 150 Byte sind, zu reduzieren. Gzip sollte allerdings nicht für die Komprimierung von Bilddateien genutzt werden. Bilder werden besser mit einem Programm wie Photoshop komprimiert, um die Kontrolle über die Qualität der Bilder zu behalten.
Durch die Optimierung des Codes einer Webseite einschließlich der Leerzeichen, Kommas und anderer unnötiger Zeichen kann die Seitenladegeschwindigkeit drastisch erhöht werden. Ebenso sollten Code-Kommentare, Formatierungen und nicht verwendeter Code aus den Quelldokumenten entfernt werden. Google empfiehlt zudem die Verwendung von CSSNano und UglifyJS.
Redirects reduzieren, blockierendes JavaScripts entfernen und Browser-Caching nutzen
Jedes Mal, wenn eine Seite auf eine andere Seite umgeleitet wird, muss der Besucher zusätzliche Zeit darauf warten, bis der HTTP-Anfrage-Antwort-Zyklus abgeschlossen ist. Wenn ein mobiles Umleitungsmuster beispielsweise so aussieht: “example.com -> www.example.com -> m.example.com -> m.example.com/home”, wird durch jede dieser beiden zusätzlichen Weiterleitungen die Seite langsamer geladen.
Browser müssen einen DOM-Baum erstellen, indem sie HTML analysieren, bevor sie eine Seite rendern können. Wenn der Browser während dieses Vorgangs auf ein Skript stößt, muss er anhalten und es ausführen, bevor er fortfahren kann. Google schlägt vor, die Verwendung blockierender JavaScripts zu vermeiden und zu minimieren.
Browser speichern eine Vielzahl von Informationen wie Stylesheets, Bilder, JavaScript-Dateien und mehr, sodass der Browser die gesamte Seite nicht erneut laden muss, wenn ein Besucher auf eine Webseite zurückkehrt. Das Setzen von “expires” im Header ermöglicht es, zu bestimmen, wie lange diese Informationen vom Browser zwischengespeichert werden sollen. In vielen Fällen ist ein Jahr eine angemessene Zeitspanne, es sei denn, das Website-Design ändert sich häufig.
Die Antwortzeit des Servers verbessern
Die Antwortzeit eines Servers hängt davon ab, wie viel Datenverkehr er empfängt, welche Ressourcen jede Seite verwendet, welche Software der Server verwendet und welche Hosting-Lösung eingesetzt wird. Langsame Datenbankabfragen, langsames Routing oder ein nicht ausreichender Arbeitsspeicher sind häufig die Ursache für lange Antwortzeiten, können aber behoben werden. Die optimale Antwortzeit des Servers liegt unter 200 ms.
Fazit
Daran, dass Google das Page Speed Update lange vor der Einführung angekündigt hat, ist zu erkennen, für wie wichtig das Update von Google angesehen wird. Webmaster und SEOs sollten die Zeit nutzen und ihre Webseiten auf die bevorstehenden Änderungen vorbereiten.
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