Geotargeting
Was ist Geotargeting?
Mit Geotargeting bezeichnet man einen Teilbereich des Targeting, bei dem die Standortermittlung von Online-Usern zu Marketingzwecken essenziell ist. IP-Adressen werden bei dieser Targetingmethode ihrer geografischen Herkunft zugeordnet. Nachdem der Standort des Users ermittelt wurde, kann so beispielsweise Werbung geschaltet werden, die einen regionalen Bezug besitzt. Geotargeting wird außerdem in der Marktforschung zum Zwecke der Sicherheitsüberprüfung und zur Eingrenzung von Inhalten genutzt.
Verfahren
Es bieten sich mehrere Verfahren an, um den Standort eines Online-Users zu ermitteln. In der Regel geschieht dies über eine IP-Adresse, die auf dem Internetprotokoll basiert und jedem Gerät zugewiesen wird, das sich mit dem Internet verbindet. Zur Ermittlung können allerdings auch GPS-Daten, Funkzellen-IDs und diverse Algorithmen verwendet werden. Die Lokalisierung der geografischen Lage wird durch IP-Geo-Datenbanken unterstützt, in denen die IP-Adressen regelmäßig räumlich zugeordnet werden. Diese Datenbanken werden mithilfe des IP-Spidering-Verfahrens erstellt, bei denen der Adressraum von IP-Adressen analysiert wird. Da viele Einwahlknoten einen regionalen und festen Adresspool besitzen, wird die geografische Zuordnung vereinfacht.
Internet Protocoll Version 4 (IPv4) umfasste noch 32 Stellen und ermöglichte die Bildung von 4,3 Milliarden IP-Adressen. Mit IPv6 wurde die Binärzahl auf 128 Stellen erweitert, um einer Verknappung des IP-Adressraums entgegenzuwirken. Aktuelle IP-Geo-Datenbanken unterstützen mittlerweile IPv6 Lookups.
Geotargeting im Marketing
Die Nutzung von Geotargeting im Marketingbereich erlaubt es, Werbung direkt auf die Bedürfnisse einer Region zuzuschneiden. Dies erhöht die Relevanz der angezeigten Werbung und führt oftmals zu besseren Conversion-Rates. Denn sobald der Standort eines Online-Nutzers bestimmt ist, kann Werbung geschaltet werden, die aus der Region stammt.
Zum Merken
Die Werbung kann ganz nach den Gegebenheiten und besonderen Ansprüchen der Region gestaltet werden. Ebenfalls können direkt Angebote aus Märkten angezeigt werden, die aus der Region stammen. Bei vielen Dienstleistungen besitzt standortbezogene Werbung eine hohe Relevanz. Geo-Daten werden ebenfalls genutzt, um auf die passende Sprachversion des Händlershops umzuleiten.
Geotargeting wird in der Marktforschung eingesetzt, um die lokalen Gegebenheiten eines bestimmten Marktes besser kennenzulernen. Die Nachfrage nach bestimmten Produkten kann auf diese Weise ermittelt werden, was den Vertrieb von Waren erleichtert. Werbekampagnen können mittels des Geotargeting speziell für eine bestimmte Region geschaltet werden.
Weitere Anwendungsbeispiele
- Die Nutzung von standortbezogenen Daten erlaubt das sogenannte Geoblocking. So können etwa Anbieter von Video-Demand Diensten ihren Content regional eingrenzen. Nutzer können dann beispielsweise Filme oder Serien nicht sehen, weil sie aus einer bestimmten Region kommen.
- Bezahldienste wie Paypal können mithilfe des Geotargeting verhindern, dass Transaktionen in Länder ausgeführt werden, die mit einer Sanktion belegt sind.
- Pay per Click Anzeigen werden nur Nutzern angezeigt, die aus der selektierten Region stammen
- Webdienste können mit der Geolokalisierung besser ihren Traffic steuern.
- Die Geolokalisierung dient zur Vorbeugung von Betrug, indem IP-Adressen, Lieferadressen und Zahlungseingänge abgeglichen werden können.
Verwendung von VPN
Bei einem Virtual Private Network (VPN) geht ein Nutzer nicht über eine physische Verbindung ins Netz, sondern nutzt ein bereits ein vorhandenes Kommunikationsnetzwerk. Durch diese Nutzung ist die Bestimmung eines Standortes allerdings nicht mehr zweifelsfrei möglich. Die IP-Verschleierung ermöglicht es, sich weitestgehend anonym im Internet zu bewegen und schränkt das Geotargeting ein.
Weiterführende Links:
econsultancy.com/how-can-brands-enhance-their-marketing-with-geotargeting/
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